Brecht, AUFRITT BRECHT

1998     S / M / D / I

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Plakat: Daniel Rohner

 

Freilichtspiele/Klibühni Chur, Altstadt Chur, Stadttheater, Hotel Drei Könige; Organisation: Reto Bernetta

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Bertolt Brecht: AUFTRITT BRECHT, Gedichte, Balladen, Songs

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Aufführungsblöcke: 28., 29. März, 3., 4., 5. April, 30. April, 1., 2., 3. Mai 1998 – Zeiten siehe Flyer

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Konzept, Inszenierung oder Auftrittsbetreuung (je nach Wunsch und Bedürfnis der auftretenden Personen), Ausstattung: Gian Gianotti

Projektleitung: Matthias Balzer

Eine  Zusammenarbeit von: Klibühni das Theater, Chur – Verein Freilichtspiele Chur – Stadttheater Chur (Direktion Hans Heinrich Rüegg) – Kinocenter Chur (Emil A. Räber) – Zeitungen und Medien der Region.

Technische Betreuung: Nicola Vital

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AUFTRITT BRECHT
Rezitationen zum Brechtjahr

Am 10. Februar 1898 wurde Bertolt Brecht geboren. Er hat das Theater neu verstanden und definiert. Mit eigenen Inszenierungen erprobte er seine Texte und Theorien. Sein Theater hat in unserem Jahrhundert Geschichte gemacht. 1948 hat er in Chur sein Antigonemodell inszeniert. Diese Inszenierung war seine erste nach dem Amerikanischen Exil und die einzige überhaupt in der Schweiz. Diese Daten können uns nicht gleichgültig sein.

Neben dem Hauptstrang Theater hat Bertolt Brecht seit seiner Kindheit und bis zu seinem Tod auch Gedichte geschrieben. Sie begleiten ihn durchs Leben. In dieser Kunstform verfasst er ähnliches Gedankengut wie in seinen anderen literarischen Formen, aber noch kompakter, noch prägnanter. Das Gedicht beeinflusst seine übrige Schreibarbeit, seine Äusserungen, und seine Geschichten treten hier wieder auf. Ganze fünf von dreissig Bände seiner grossen kommentierten Berliner und Frankfurter Ausgabe sind seinen Gedichten gewidmet. Eine grosse und wichtige Präsenz.

In der Zeit des Umbaus ihrer Räumlichkeiten hat die Klibühni mit dem Verein Freilichspiele Chur zusammengespannt und präsentiert ein Programm mit Brechtgedichten in der ganzen Altstadt, sozusagen “Ante Portas”. Die Gedicht-Rezitation baut ebenso auf die Publikumskommunikation auf wie das Theater. Theatralische und literarische Präsenz in der Stadt Chur waren uns seit jeher ein Anliegen. Im Jahr 1998 wieder einmal mit Bertolt Brecht.

Viele Spieler sollten auftreten können. Die ganze Vielfalt der Möglichkeiten (vom prominenten Darsteller und Brechtinterpreten bis hin zum Churer Schulkind) sollte uns zeigen, welche Bandbreite der Auseinandersetzung mit dem Gedicht, Ballade und Lied/Song möglich war. Und die Teilnehmer konnten sich mit einer theatralischen Dimension messen: das Gedicht Bertolt Brechts getragen vom theatralischen Moment. Die Rezitation wurde zu einer Inszenierung in der ganzen Churer Altstadt.

Ein Fest sicher, fast ein Festival.

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Gian Gianotti, März 1998

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Aufgetreten sind:
76 Personen und weitere spontane,
nicht angemeldete und so leider auch nicht erfasste  Gäste 

A Thomas Achermann, Vreni Achermann, Jaap Achterberg, Babette Althaus, Isabel Augustin, B Vera Bauer, Felix Bertogg, Berufsmittelschule Chur (eine Klasse), Roland Brunner, C Agnes Caduff, Rinalda Caduff, Christine Camenzind, Flurin Caviezel, Ettore Cella, Daniel Cholette, D Monika Dierauer, Bettina Dieterle, Irene Dobrilla, F Susanne Fischer, Iva Formigoni, J.A. Friedrich, Daniel Fueter, Serena Fueter-Saboz, G Grec Galli, Silvana Gargiulo, Patrice Gilly, Karsten Gloger, Germann Greull, Heidi Grüter, H Denise C. Haas, Ursina Hartmann, Hans Hassler, Andrea Herdeg, Helena Häusler, Hendrieke Heyse, J Domenic Janett, Nina Janggen, Peter Jecklin, Tiziana Jelmini, Marietta Jemmi, Engalina Joos, Catharina Joss, K Vera Kaa, Andreas Klaeui, Claudia Klopfstein, Esther Knappe, Oliver Krättli, L Lisa Lanicca, Lehrerseminar Chur (eine Klasse), Leontina Lechmann, Werner Lüdi, M Antje Mairich, Stefania Mariani, Mirko Marr, Marcel Metten, Christina Mosimann, N Andrea Noseda, O Vera Oelschlegel, P Terzio Paganini, Christa Parpan, Max R. Pichelsteiner, R Verena Rendtorff, Renate Richter, Oliver Rickenbacher, Lukas Rohner, Simone Rohner, Judith Rohr, Edi Rölli, Kerstin Rullik, Gian Rupf, Klaus Henner Russius, S Stefano Scherini, Jan Schlegel, René Schnotz, Esther G. Schwab, Brigitte Schweizer, Scuola Dimitri (10 Personen), Valerie Steinmann, T Theater Amarok, Nicole Tondeur, Barbara Tscharner, Edith Trepp, Fritz Trippel, Barbara Tscharner, U Eveline Ulmer, V Helmut Vogel, W Dorothea Walther, Nikola Weisse, Tania Winter, Raimund Wurzwallner … und weitere spontane Gäste und Schüler der genannten Schul- und Berufsschulklassen. 

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Und es wurden über 400 Gedichte, Texte und Lieder vorgetragen:

>>>  AUFTRITT BRECHT, WER WAS   pdf 10 Seiten – (wer hat was rezitiert)
>>>  AUFTRITT BRECHT, WAS WER   pdf 10 Seiten – (was wurde von wem rezitiert) 

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Der Ablauf:
Bei der Stadtpolizei Chur wurden für die Tage und Veranstaltungszeiten 13 Plätze für uns reserviert. Die Zuschauer können sie nach dem Rezitationsprogramm oder nach eigener Wahl abschreiten. Schlendernd können sie ihren Gedanken nachgehen, dies oder jenes aufpicken und oft schmunzeln über die Raffinesse der Brecht-Lyrik. Sie werden neue Perspektiven gewinnen, Ecken und Plätze der Stadt Chur neu sehen und das Gedachte neu hören. Bei guter Witterung wird der Rundgang zu einem lockeren Spaziergang, bei schlechter werden die Restaurants am Weg aufgesucht: die Rezitationen finden dann drinnen statt.
Koordiniert mit dem Publikumsrundgang wandern auch die “Rezitatoren”, die Schauspieler, von Ort zu Ort, von Podest zu Podest, um mit neuem Inhalt immer wieder das gleiche Publikum anzutreffen.
Auf den Plätzen werden einfache Theater-Podeste aufgestellt: ein sichtbarer Ort, eine Darbietung und das Publikum – die erste und einfachste Theatereinheit. Diese erste Bühneninfrastruktur soll an die Wandertruppen und an die Verkaufsbuden erinnern, die dargebotene Materie, das sind Gedanken (“wir verkaufen Sätze”) – oder wie Brecht sinngemäss in einem Gespräch gesagt hat: “Kurzschlüsse”.

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Die Orte:
Arcas, Brotlaube, Martinsplatz, Bärenloch, Comandergasse, Rabengasse, Hegisplatz, Karlihof, Regierungsplatz, Rathaushalle, Kornplatz, Ochsenplatz, Gansplatz, Paradiesplatz

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Projektgruppe:
Agnes Conrad, Cordula Pompino – Logistik
Christa Parpan-Dericum, Ursina Hartmann – Öffentlichkeit
Daniel Rohner, Grafik
Gian Gianotti, Regie, Dramaturgie
Mathias J. Balzer, Projektleitung
Nicola Vitali, Technik
Renato Delnon, Reto Bernetta, Rolf Steiner, Finanzen
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Mit der Unterstützung von:
Kanton Graubünden – Stadt Chur – Bürgergemeinde Chur – Graubündner Kantonalbank – Mettler Heinrich Söhne, Chur – MIGROS Genossenschaft St. Gallen – Passugger Heilquellen AG – Radio Grischa – Trimarca AG, Chur – Mitglieder der Klibühni und des Vereins Freilichspiele Chur. Besten Dank!

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Pressestimmen, darin auch einige Fotos der Veranstaltungen: 

>>>  Ausschreibung  Südostschweiz BündnerWoche Bündner Tagblatt  10-11.12.97
>>>  ‘(Gross-)Auftritt Brecht’ in der Churer Altstadt  Bündner Tagblatt, Peter Masüger  26.3.98
>>>  Auf den Spuren von Brechts Vielseitigkeit  Bündner Zeitung, Jano Felice Pajarola  7.4.98
>>>  Bertolt Brecht im Multipack  Südostschweiz, pdj.  27.3.98
>>>  ‘Brecht-Revue im Stadttheater’ neben ‘Auftritt Brecht’  Bündner Tagblatt  26.3.98
>>>  Literarisches eines Hundertjährigen  Bündner Zeitung/Die Südostschweiz, Peter de Jong  30.3.98
>>>  Erinnerungen an Bertolt Brecht, Ettore Cella und Valerie Steinmann  Bündner Tagblatt  31.3.98
>>>  Haifische auf dem Gansplatz oder wie Brecht heute wirkt  Bündner Tagblatt, Adriano Aebli  31.3.98
>>>  Literarische Bijoux eines ‘Hundertjährigen’  Bündner Zeitung, Die Südostschweiz, Peter de Jong  30.4.98
>>>  Letzter ‘Auftritt Brecht’ auf den Churer Strassen und Plätzen  Bündner Zeitung, Peter Masüger  30.4.98
>>>  Das Geschenk an die Churer Bevölkerung wurde zurückhaltend angenommen  Bündner Tagblatt, Peter Masüger  5.5.98
>>>  Brecht auf der Strasse  Georg Jäger, Leserbrief an Bündner Zeitung und Bündner Tagblatt  27.5.98
>>>  ‘Auftritt Brecht’: überwiegend positive Bilanz  Terra Grischuna, mas/tg  Juni 3/98 

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