Kühn/Höpfner, TIER/SIMULATION

1976     S / DE

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Claque, das Theater Baden, Ensemble

Niels Höpfner, Das Tier
Dieter
Kühn, Simulation

Zwei schweizerische Erstaufführungen 1976

Kühn/Höpfner: TIER/SIMULATION

DAS TIER – Darstellung des Problems eines Sexualverbrechers in unserer Gesellschaft.
“Perverser Verbrecher” oder “kranker Mensch”?

SIMULATION – Machtausüben im Namen einer Institution.
“Wer trägt die Verantwortung für die Folgen?”

Produktion Claque Baden
Première: 16. Januar 1976

Konzeption: Schauspieltruppe “claque”, Heinz Gubler, Gian Ginaotti

Personen und Darsteller:

Für “Das Tier”:

Jürgen (er könnte auch Kurt, Peter oder Hans heissen): Albert Freuler
Einsager: Paul Weibel, Peter Fischli, H.R. Twerenbold

Für “Simulation”:

Versuchsleiter: H.R. Twerenbold
Assistent: Peter Fischli
Lehrer: Paul Weibel

Regie: Gian Gianotti
Bild: Heinz Gubler
Bild- und technische Assistenz: Marianne Bärlocher

Bühnenrechte: S. Fischer und K. Desch

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Sie stoppen den Schmerz und steuern menschliches Verhalten. Die Chirurgen dringen ins Zentrum der Persönlichkeit vor.

Begeistert äussern sich die Hirnchirurgen über die Wirtschaftlichkeit ihres Verhaltens. “Man muss nur bedenken, welch hohe Kosten jahrelange, manchmal sogar dauernde Unterbringung eines Täters in einem Gefängnis oder in einer psychiatrischen Heilanstalt verursacht”; der “einmalige Aufwand für den stereotaktischen Hirneingriff” stehe dazu “in keinem Verhältnis”. Die Operationskosten liegen in Westdeutschland zwischen 3’000 und 5’000 Mark. Ob derart kostengünstig beispielsweise der wegen mehrfachen Kindermordes verurteilte Jürgen Bartsch unschädlich gemacht werden könnte, wurde jüngst von einer Aerztekommission geprüft. Doch hier mussten die Verhaltensoperateure passen: Es sei ihnen unmöglich, den Sitz der Tötungsphantasien bei Bartsch zu lokalisieren; sicherheitshalber müssten also grössere Teile des Gehirns zerstört werden.

Aus: SPIEGEL 1975, Nr. 33.

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Auszug aus BRÜLLE AARGAU, 1. Jahrgang, Nr. 3 Januar 1976
>>>   TIER SIMULATION – pdf

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