1997 M / S / D
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Martin Derungs
Robert Walser ASCHENBRÖDEL, Musiktheater
theaterforum Shedhalle Zürich, Projektleitung Gian Gianotti
Robert Walser ASCHENBRÖDEL
Musiktheater von Martin Derungs
Libretto Gian Gianotti, Martin Derungs
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Shedhalle Zürich, Rote Fabrik
Premiere: 14. März 1997, Uraufführung
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Musikalische Leitung – Matthias Weilenmann
Projektleitung und Inszenierung – Gian Gianotti
Korrepetition – Martin Derungs
Ausstattung, Kostüme und Grafik – Ruth Schürman
Licht-design – Rolf Derrer, DELUX Zürich
Korrepetition Schlagzeuginstrumentarium – stephan diethelm
Besetzung
Barbara Sutter – Aschenbrödel, Mezzo
Luiz Alves da Silva – Prinz, Altus
Annette Labusch – Schwester/Page, Sopran
Eva Oltiványi – Schwester/Page, Sopran
Fiona Powell – Schwester/Page, Sopran
Hubert Saladin – Narr, Tenor
Samuel Zünd – König, Bariton
Peter Haller – Märchen, Schauspieler
Dorothee Kappus – Märchen, Violine
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Mitspielendes Orchester
Matthias Weilenmann – 1. Blockflöte
Martina Joos – Blockflöte
Katharina Lugmayr – Blockflöte
Barbara Nägele – Blockflöte
Friedemann Rabe – Kontrabass
Immanuel Richter – Flügelghorn
Stephan Schmidt – Gitarre
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Eine theaterforum.ch – Produktion
© Martin Derungs und Gian Gianotti, Zürich 1996
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Robert Walser ASCHENBRÖDEL, 1997
ein Verbindungsprojekt von Musik- und Schauspieltheater
Musiktheater nach Leben und Dramolett von Robert Walser.
Für die Figur “das Märchen” wurde die Form des Schauspiels gewählt. Ein Schauspieler verkörperte sie, die gesprochene Stimme wurde gemeinsam mit einer Violinstimme als musikalische Linie behandelt. Die Inszenierung in der grossen Shedhalle (Rote Fabrik Zürich) führte das Raumexperiment des Babel-Projektes radikal weiter.
6 Vorstellungen in Zürich. Eine theaterforum-interne CD Einspielung.
Der Inhalt
Die Lebens- und Werkkonzeption von Robert Walser steht im Zentrum der Beschäftigung mit dem Thema ASCHENBRÖDEL: “das Dienen, das Dienen-Wollen, Dienen-Müssen und das Dienen-Verweigern” als ideelle und praktische Basis für die Sparten, Personen und Mittel. Die Positionierung von Aschenbrödel in ihrem eigenen Lebenskonzept entspricht in eindrücklicher Weise der Lebenskonzeption von Robert Walser als Gehülfe, als Tanner, als Dichter und Briefeschreiber, als Liebhaber … bis hin in die Gespräche, die er mit Carl Seelig bei den Wanderungen geführt hat.
Robert Walser gestaltet das Grimm-Märchen nach seiner Konzeption neu: Aschenbrödel möchte gar nicht Prinzessin werden. Als Prinzessin wäre es ja nicht mehr Aschenbrödel … bis das Märchen auftritt (eine Kunstfigur von Robert Walser) und ihm nahelegt, dass es gar keine Wahl habe, es, das Märchen wolle es so, und das Publikum und alle würden es von ihm erwarten … Aschenbrödel überwindet sich, gibt sich geschlagen und opfert sich, dem Märchen zu Diensten.
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Die Textfassung
Robert Walser hat das Dramolett ASCHENBRÖDEL bereits 1900 geschrieben. Inhaltlich und literarisch skizziert er quasi programmatisch seine Lebenskonzeption. Für das Libretto wurde das Dramolett von Gian Gianotti und Martin Derungs nach zeitgenössischen, musikdramatischen Bedürfnissen eingestrichen und in der Szenenfolge umgearbeitet. Die Lebenskonzeption von Robert Walser war dabei eine wichtige Lesart. Obwohl es durchgehend nur aus Originalzitaten aus Robert Walsers Dramolett besteht, ist das Libretto ein neues, eigenständiges, in sich geschlossenes Werk. Wir haben nicht das Dramolett ‘Aschenbrödel’ von Robert Walser realisiert sondern das Musiktheater von mir und Martin Derungs: “Robert Walser ASCHENBRÖDEL”.
Gian Gianotti, Juni 1997
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Der Dank
Stadt Zürich, Kanton Zürich, Pro Helvetia


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Es wurde eine
CD-Einspielung
des Werkes hergestellt
Textfassung im Booklet
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Der Text:
>>> Robert Walser ASCHENBRÖDEL, das Libretto pdf, 6 Seiten
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GG: … Aschenbrödel kann eine Primadonna sein, meinetwegen … die die Primadonna aber nicht spielen will!
MD: … sie nimmt sich aber doch verdammt wichtig … (lacht) …
GG: … in ihrer Bescheidenheit! Und was war denn Robert Walser, wenn nicht ein erstklassiger Schriftsteller, sprich Träumer (oder sprich auch Primadonna!), der sich zurückbegab in seine Bescheidenheit, und handkehrum von sich sagen konnte: lch bin einer der sieben besten Schriftsteller der Schweiz …
>>> Martin Derungs, Gian Gianotti und Matthias Weilenmann im Gespräch von Andreas Müller-Crepon 3.2.97
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Pressestimmen:
>>> 3 Stichworte für Robert Walser züri-tip, wit 13.5.94
>>> Geld für Musiktheater Tages Anzeiger 24.6.96
>>> Robert Walser ‘Aschenbrödel’ in der Shedhalle Bündner Tagblatt, Peter Masüger 6.3.97
>>> Diener der Träume, ‘Robert Walser Aschenbrödel’ eine Art Oper APERO Zentralschweiz, Edith Arnold 13.3.97
>>> ‘… und das bin von Grund ich, eine Träumerin’ Bündner Tagblatt, Andreas Müller-Crepon 13.3.97
>>> Märchenhafter Robert Walser ZüriWoche 13.3.97
>>> “… mit dem Körper die Intervalle, mit dem Ohr die Kontrolle” Gabriela Kägi im Gespräch mit Barbara Sutter Notizblatt, Radio DRS2, Musik à la carte 14.3.97
>>> Der Bündner Gian Gianotti inszeniert Walser ‘Aschenbrödel’ in Zürich Bündner Zeitung, Reinmmar Wagner 14.3.97
>>> Von Grund eine Träumerin bühne, Thomas Meyer 14.3.97
>>> Sensibel, Bravuröse Gesangssolistin Barbara Sutter als Aschenbrödel SonntagsZeitung 16.3.97
>>> Aschenbrödel verweigert sich Neue Luzerner Zeitung, Fritz Schaub 17.3.97
>>> Leiser Schrecken Tages Anzeiger, Thomas Meyer 17.3.97
>>> Traumspiel in vernetzten (Klang-)Täumen Bündner Tagblatt, Christian Albrecht 17.3.97
>>> Zauber der Möglichkeiten NZZ, P.Mü. 17.3.97
>>> ‘Aschenbrödel’ als nüchtern sensibles Spiel Bündner Zeitung, Reinmar Wagner 18.3.97
>>> Eine Oper nach Walsers ‘Aschenbrödel’ St.Galler Tagblatt, mü 18.3.97
>>> ‘Denn das Märchen will es so’ Solothurner Zeitung, Eva Kurt 19.3.97
>>> ‘Robert Walsers Aschenbrödel’ von Derungs Bewegung im opffenen Raum Basler Zeitung, Sibylle Ehrismann 20.3.97
>>> Was macht das Märchen, wenn Aschenbrödel nicht will INFORMATION SZENE, Masueli W. Moser-Ehinger 22.3.97
>>> Und noch eine Walser-Vertonung DISSONANZ, Michael Eidenbenz Mai 1997
>>> Es sind die Stimmen, die sich nahe kommen, nicht die Figuren Aargauer Zeitung, Sibylle Ehrismann 18.3.97
>>> PresseDaten 3.4.97
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Wir trauern um Barbara Sutter, * 20.7.1961 in St. Gallen † 13.8.2000 in Arlesheim BL
>>> Nachruf
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