Matthias Weilenmann

 

 

Zum Thema ORPHEUS

 

Matthias Weilenmann ist am 11. April 2023 gestorben.

… Es war eine stille Freundschaft mit gegenseitiger Achtung und Respekt, die wir hatten. Jahrelang – Theaterfragen, zwischen Leben, Musik und Konzert.

Zuletzt war sie eine Begleitung in einem friedlicher werdendes Loslassen. Wir haben uns gegenseitig viel gegeben, und er war mir dankbar dafür, dass so viele Projekte und daraus weitere Schritte und Wege folgten – immer wieder ‘möglich gemacht werden konnten’ …

Zuletzt  IL SOGNO DI ORFEO … als Gespräch, Erinnerung und Hoffnung auf eine weitere Öffnung und Möglichkeit auch noch im Sterben, ein Vorwand. Er brauchte und suchte, wünschte ihn, auch als fast keine ‘Kommunikation’ mehr möglich war. In den letzten Monaten, die zum Jahr wurden, sammelte ich literarische Texte, die wir dann besprachen, wiederholten und schätzten, neu kennen lernten, womit wir uns mindestens unseren Nächsten nochmals nähern und sie erreichen wollten. In der immer endgültig werdenden Unmöglichkeit einer, auch nur bruchstückhaften Realisierung einer theatermusikalischen Idee wurde daraus umsomehr eine vergangenheitsbejahende Haltung gegenüber dem Musikerlebnis seines Lebens – es sammelten sich Aussagen, Erinnerungen, Hoffnungen und Stimmungen, die ‘hinübergerettet werden können sollten’ … und so das eigentliche ORPHEUS Thema ausmachten.

Mir ging es um die Würde der Erinnerung – ihm ging es, denke ich, um den Klang einer Stimme, einer Kommunikation mit einem ihm bekannten Lebenswunsch.

Als er starb war er bereits weit weit weg, doch sein Zuhören war noch da.

 

 

 

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