Gianotti, ANGENOMMEN, WIR MACHEN EINE REISE

Gian Gianotti,  Ein Theaterprojekt mit Behinderten

 

1980/81, Lavin – Theaterprojekt mit Behinderten, Pro Infirmis GR,
Lavin, Chasa Fliana, 23.-28. März und 21.-26. September 1981

TV-Dokumentation RTR, September 1981,  ILS QUATTER ELEMAINTS / DIE 4 GRUNDELEMENTE  (Regie: Viktor Meier-Cibello)

 

 

Die Initiative
kam von Barbara Schwarzenbach, der Leiterin von
‘Pro Infirmis Engadin, Bergell und Poschiavo’
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Es ging ihr um eine breitere Sensibilisierung der Gesellschaft für die Bedürfnisse und kommunikativen Möglichkeiten von ‘körperlich und geistig behinderten Mitmenschen’. Mit einer Gruppe von ‘Helfern und Betreuern’ aus der Region wurden in einer ersten Woche die Möglichkeiten der Begegnung, der Kommunikation mittels Erzählungen, Text-Spielen, Musik, Rhythmik, Malerei erfahren. In Probephasen wurde auch ‘theatralische Rituale’ angegangen.

 

In einer zweiten Woche hat man diese Erfahrung ausgewertet und sich auf eine mögliche “Aufführung für ein Publikum” konzentriert.
Das Romanische Fernsehen hat diese zweite Woche begleitet und filmisch dokumentiert.

 

Beteiligte
Etwa 20 Erwachsene mit den unterschiedlichsten körperlichen und/oder geistigen Behinderungen des Kantons Graubünden, insbesondere aus dem Wirkungsgebiet der
Pro Infirmis-Stelle in  Samedan.

 

 

 

 

Betreuer
Etwa gleich viele interessierte Freiwillige, die bereit waren, möglichst die ganze Zeit für diese Begegnung einzusetzen. Fachlich wurden sie von Mitarbeiter/innen der Pro Infirmis Graubünden begleitet, sowie vom Haus- und Küchenpersonal der Chasa Fliana, Lavin, betreut.

 

 

 

Erfahrung
Für viele, grundsätzlich interessierte Betreuer und Betreuerinnen, war dies die erste Erfahrung mit behinderten Mitmenschen. Die grundsätzliche, affektive Sympathie wandelte sich schnell in einsichtiges Engagement für eine Zusammenarbeit und Begleitung. Die gesetzten Tagesthemen wurden vorbereitet, kollektiv (im ‘Plenum’) vorgestellt und auch in diesem Rahmen (quasi basisdemokratisch) ausgewertet: jede anwesende Person, insbesondere die Behinderten, sollte die Möglichkeit und die Zeit erhalten, eine Meinung und Äusserung zu formulieren. Vor allem die Film-Technische Arbeit und die Einsicht in die unterschiedlichen “Kompetenzen und Ansichten aller Beteiligten” wollten wahrgenommen und respektiert werden – bis zum “ja, so machen wir das jetzt!” – was dann auch als nötige Klärung und als Abschluss der “Meinungsfindung” akzeptiert wurde.

Gross waren dann die Freundschaften und die Trennungsschmerzen am Ende der Woche.

 

 

Folgen
Die erste Einsicht war am Abend des 2. Tages schon definiert: das werden keine zwei Ferienwochen, sondern strenge, fordernde und menschlich engagierte Tage. Respekt, Geduld, Ehrlichkeit und Grenzen mussten dann als Einsicht und Haltung für alle Seiten vor- und nachgelebt werden. Die unterschiedlichen Fähigkeiten in den Fachgebieten von Malerei, Musik, Rhythmik und Textarbeit zeigten sich schnell als sehr individuelle Interessen – die, der einen Leichtigkeit, dem anderen grosse Mühe bereiten konnten. Wo der eine in völliger Ruhe vor sich hin und vom Thema entfernend (zum Beispiel ‘Wasser und Meer’) geniessen und sich vergessen konnte, war der oder die andere sehr erpicht auf die eigene Wort- und Entscheidungskompetenz … auch in der Regie (von der Tagesplanung bis zur Kameraeinstellung). Die zwei Wochen wurden zur ernsthaftesten Kundgebung: “Wir machen hier etwas gemeinsam” und zur Herausforderung: “wir wollen das zusammen machen”.

 

 

Aus den zwei Wochen  Theaterprojekt mit Behinderten  entstand eine ganze Bewegung zum
Leben und Sein mit Behinderten Mitmenschen  im Engadin, Bergell und Poschiavo.

 

Diese Erfahrung unterstützte dann

… die “Idee” einer gemeinsamen Reise ans Meer, nach Sizilien im Herbst 1982

… und daraus eine Ausstellung in Chapella als Nachbereitung

… sowie die Gründung einer  UFFICINA  UND  DMURA  PROTETTA,
einer “Geschützten Werkstatt mit Wohnheim für behinderte Menschen” in Samedan in die Wege zu leiten

 

 

 

… und wiederum daraus entstand
der  Verein MOVIMENTO

mit den  Geschützten Werkstätten:

  • UFFICINA  Samedan
  • INCONTRO  Poschiavo
  • BUTTEGA  Scuol  und
  • BUTTEGA Jaura  Val Müstair

 

Siehe dazu:   >>>  movimento.ch  

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Pressestimmen:

>>>  Zusammen leben und arbeiten,  Bündner Zeitung, uk.  7.2.81
>>>  Die Grenzen weiter stecken,  Bündner Zeitung, Ursula Kauer  6.5.81
>>>  Eindrücke einer Reise nach Sizilien,  Bündner Zeitung, uk.  22.4.83
>>>  Behinderte gestalten eine Reise,  Bündner Zeitung, mm.  3.5.83

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Goldoni, CAMPIELLO

1981     S / dt / D / EA

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Skizze von Robert Indermaur
Plakat: Albi Brun

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Goldoni/Eigenproduktion: CAMPIELLO

Freilichtspiele Chur, Gian Gianotti

 

 

 

Carlo Goldoni: Campiello
Übersetzung und Texteinrichtung von Gian Gianotti

Freilichtspiele Chur, Arcas
Premiere: 29. August 1981

 

Inszenierung: Gian Gianotti
Bühnenbild: Robert Indermaur
Kostüme: Barbara Indermaur
Musik: Gusti Berchtold (italienische Volkstänze aus der Zeit)
Regieassistenz: Yvonne Kocherhans
Grafik: Albi Brun

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Besetzung:  

Gasparina: Renata Jenny
Donna Catte: Bethli Obrist
Lucietta, ihre Tochter: Bettina Bisaz
Donna Pasqua: Angelica Biert
Gnese, ihre Tochter: Claudia Carigiet
Orsola: Maria Schmid
Zorzetto, ihr Sohn: Andrea Zogg
Anzoletto: Oliver Krättli
Cavaliere: Rolf Parton
Fabrizio, Onkel der Gasparina: Paul Schmed
Sansuga: Ermanno Chiavi

Musiker:
Gusti Berchtold, Reto Senn, Ruedi Stamm

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18 Vorstellungen:

Premiere 29. August
Vorstellungen täglich vom 31. August bis Mittwoch 16. September

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Gedanken zum CAMPIELLO

Auch wenn es Goldoni in seinen “Memorie” mit dem CAMPIELLO nur so kurz und schnell abrechnet (er widmet ihm nur eine halbe von 600 Seiten), ist ihm ein sehr wertvoller Wurf gelungen. Von seinen 150 Komödien kennt man in deutscher Sprache nur an die 20, und es hätte noch etliche, die einen wahrlichen Genuss bieten könnten. CAMPIELLO ist von einer solchen schlichten komödiantischen Art, die einem Zuschauer einen wahren Genuss im Betrachten der Charaktere vermittelt.

Die Geschichte ist ziemlich banal: Menschen menscheln. Im langen Spiel um soziale Stellung, Konfrontation, um Liebe und Geborgenheit, um Arbeit, Spiel und Profit, gehen da Leute, vor allem Frauen, den Weg des geselligen Zusammenlebens auf einem Platz des alten Venedigs nach.

Dass uns diese “Venezia” des Jahres 1750 erstrebenswert und intakt erscheinen soll liegt sicher nicht im Grundgedanken von Goldoni. Il Campiello (der kleine Platz) ist nicht intakter als andere Plätze, aber dieser lebt. Uns Zuschauern von heute kann das Bild etwas vom italienischen Wohnquartier vermitteln, und zeigen, wie Menschen leben wollen und um menschliche Ansprüche kämpfen. Da sind Leute, die hier und nicht anderswo, die jetzt und nicht irgendwann aktiv leben wollen, Leute, die Bekannte als Bekannte und Fremde als Fremde aufnehmen können. Und das kann uns heute schon noch etwas bedeuten.

Gian Gianotti, Januar 1981

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Zur Übersetzung  

Was ich mit dem Stück versuchen wollte, lag schon im Grundgedanken für die Übersetzung: Ich wollte das mehrheitlich im venezianischen Dialekt geschriebene Stücke in eine Sprache übersetzen, die auch hier als natürlich und dialektal angesehen wird. Das natürliche Spiel vom venezianischen Volk sollte (…) auch übersetzt, italienisch bleiben. (…) Mit dieser Übersetzung  wollte ich versuchen, der Sprache bereits auch die Spielform mit ins Wort zu vermitteln. Das Goldoni-Stück sollte kein Stück von Goldoni werden, sondern ein Goldoni-Stück bleiben.

So habe ich meine Mehrsprachigkeit derart eingesetzt, dass ich das Verständnis von Sprache und Kultur (Lebensform) Italiens mit deutschen Wörtern habe äussern wollen … aber das venezianische Wort ist nicht das italienische, da kamen gewisse Probleme auf. Strehler hat das Stück 1974 in venezianischer Sprache inszeniert, und er kennt die venezianische Volkskultur sehr genau. Goldoni ist kein Pirandello, wie Hebbel kein Krötz. Wie konnte ich nun diese venezianische Volkskultur und Lebensform (…) in eine deutsche Sprache übersetzen?

Venezia, Udine usw. waren noch Mitte des 18. Jahrhunderts Zentren der Ladinischen Sprache Italiens, wie auch noch Chur ein Zentrum der rätoromanischen Sprache war. Venezia und Curia/ Cuera/ Coira/ Cuoira /Cuira … waren ja verwandt. Und dazu blühten auch noch die Beziehungen untereinander. Also: Übersetzung des Stückes von Goldoni nicht nur über die italienische Hochsprache, sondern über die rätoromanische. Und dabei kam mir auch das Bargaiot (der Bergeller Dialekt – laut Caspar Decurtins in seiner Rätoromanischen Chrestomathie 1917: “Bergellisch” als “RUMANSZ D’BREGALIA”) sehr gelegen und zu Hilfe: Das sind Sprachen mit ähnlicher Syntax und mit ähnlichem Wort-“Sinn” (nach Ludwig Wittgenstein) …

So weit kamen wir mit der Übersetzung, dass ein Churer Mädchen nach einer Vorstellung sich lobend sagte: “i ha gär nit gwüsst, dass i so viil Italienisch ka!” … da hatte ich natürlich meine hellste Freude daran.

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Robert Indermaur

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Stück

Carlo Goldoni hat das stück 1756 für seine Theatergruppe in Venedig geschrieben. Mit dieser Arbeit wollte er das Gespräch über das einfache Volk in Venedig weiterführen. Er wollte dem Publikum zeigen, dass das Volk nicht dumm, einfältig, streitsüchtig, dekadent und primitiv war. So wurde es meistens in den Komödien und in der öffentlichen Meinung dargestellt. Schon in PUTTA ONORATA (Das ehrliche Mädchen) wollte er dieses Gespräch führen, das gelang ihm aber nur sehr beschränkt. Mit CAMPIELLO, sieben Jahre später, konnte er das Gespräch sehr theaterwirksam führen – die Komödie gefiel.

Sehr durchsichtig in ihrer Einfachheit werden die Charaktere aufeinander losgelassen. Drei Mutter-Frauen kämpfen um ihre Stellung und um ihre Nachkommenschaft. Die zwei Mädchen und der Bub sind ausgewachsene junge Leute, aber trotzdem noch Kinder ihrer Mütter, ihre Kinder! Sie setzen das Spiel der Selbst-Bestätigung fort und wählen sich die Mitspieler fürs Spiel und fürs Leben., und werden noch lange Kinder und Partner als Besitz betrachten und behandeln.

In diesen Lebens-Schwarm sticht auch noch der Cavaliere, der ahnungslos in eine feste Struktur hineinstolpert und seine Freude daran findet. Er ist aber nicht nur zur Freude der Anwohner aufgekreuzt.

Sehr ähnlich wie der Cavaliere kann auch der Zuschauer Gefallen daran finden, zu sehen wie sich da Chancen und Gefahren anbahnen, gefährlich angepeilt und vollkommen offen angegangen werden: Eine Gratwanderung, die heute Menschenleben und Existenzen kosten könnte. Die Personen im Spiel, und höchstwahrscheinlich auch im Lebensbeispiel für Goldoni können sich aber darin bewegen und sich auch recht wohl fühlen, wie es so scheint: denn die “Schwierigkeiten” werden gar nicht angegangen, wie wir sie öfters in unserer Gesellschaft angehen wollen (analytisch, offen und ehrlich, gesprächsbereit!), geschweige denn gelöst. Es sieht so aus, als würden die Probleme bewusst nicht gelöst, um dem Leben nichts Lebenswertes abzunehmen.

Wahrzunehmen und wahrgenommen zu werden ist hier das Wichtigste. Besser Krach als Passivität, besser müde werden in der Konfrontation als frisch und “jung” bleiben in der Vereinsamung.

In der Inszenierung und Goldoni-Studie von Giorgio Strehler 1974 in Mailand am PICCOLO TEATRO wurde das soziale Spiel im CAMPIELLO analysiert. Das soziale Bewusstsein von Carlo Goldoni, seine klare Einsicht in menschliche Beziehungen und Freude an menschlichen Gefühlen und Schwächen mussten somit einen festen Bestandteil der Inszenierung werden: Goldoni als Ethnologe, Kritiker und Politiker der Sprache und des Lebensspiels.

Dieses Gespräch soll auch hier weitergeführt werden.

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Steivan Liun Könz

Gian Gianotti, Ende August 1981

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Das Programmheft:

>>>  CAMPIELLO, Das Programmheft      pdf, 15 Seiten
>>>  Goldoni MEMORIE, Il contenuto      pdf, 1 pagina

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Pressestimmen:

>>>  Vorschau auf das nächste Jahr,  Bündner Zeitung, 4..12.1980
>>>  Goldonis “Campiello” – ein Schauspiel für alle Bündner,  Bündner Zeitung,  16.7.81
>>>  Carlo Goldoni, der Erneuerer der Commedia dell’arte Bündner Zeitung, 23.7.81
>>>  Auf Probenbesuch bei “Campiello”: Noch 23 Tage Schwerarbeit,  Bündner Zeitung, 6.8.81
>>>  Volksnahe Theaterarbeit, Heinz Kerle im Gespräch mit Gian Gianotti,  Bündner Zeitung, 11.8.81
>>>  Eine Stierkampfarena auf dem Arcas in Chur?  Bündner Zeitung, 17.8.81
>>>  Premiere schon fast ausverkauft,  Bündner Zeitung, 27.8.81
>>>  Ich sage lieber ‘huara Saich’ als ‘verdammter Mist’,  Bündner Zeitung, 29.8.81
>>>  Im Dialekt spontan und originell,  Bündner Tagblatt, 31.8.81
>>>  Viel Leben in kleiner Gemeinschaft, Bündner Tagblatt, 3,9,81
>>>  “Campiello” von Steivan Liun Könz mitgezeichnet und interpretiert,  Bündner Zeitung, 12.9.81
>>>  Nach dem “Campiello”: Weiterarbeit wird von der Stadt unterstützt,  Bündner Zeitung, 21.9.81
>>>  Defizitgarantie nicht ausgeschöpft,  Bündner Tagblatt, 17.11.81

 

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Gianotti, Der Drache und der Prinz

Ein Schultheaterprojekt mit den Klassen der Mittelstufe von Lehrerin Vreni Gredig, Grüsch.
Arbeitswoche 26. bis 30. November 1979
Interne Aufführung für die Schule am Freitag 30. November 15.15 Uhr, abends 20.15 Uhr für die Eltern.

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Gian Gianotti, Der Drache und der Prinz.
Das Märchen hat hier noch einen anderen Schluss als die Kinder ihn dann wünschten.

 

Das Märchen

Ein Tal wird von einem Drachen beherrscht, im Dorf werden Mittel und Wege gesucht um ihn zu bekämpfen. Der Mutigste in der Bevölkerung wird auserkoren, ihn herauszufordern. Das Problem: er ist grossgewachsen, schön, beliebt … aber sehr klug und an Kräften schwach – und: er hat Wünsche. Er möchte das schönste Mädchen im Tal heiraten, aber das darf er nicht, der Drache hat es ihm verboten. Alle sind traurig, nur der schöne Junge wird froh und fröhlich, er sieht die Möglichkeit, wie er seine Liebste zu seiner Prinzessin machen könnte, und bittet das ganze Tal um Hilfe.

So hat sich der schöne Junge überlegt, wie er vorgehen könnte. Körperlich kann er im ganzen Leben nicht die Kräfte des Drachens erreichen und dann müssten sie sogar grösser sein, um ihn zu besiegen. Aber auch die Mehr-Kraft könnte nicht genügen wenn er dann im Kampf auch nur etwas Pech hätte. So denkt er und denkt – und das kann er ganz ohne Müde zu werden – und da kommt ihm eine Idee, eine ganz leichte: um stärker zu sein muss er nicht nur kräftiger sondern mehr werden. “Wie mehr?” fragen alle. “Ich muss … meh-re-re werden, und da könnt ihr mir helfen.” Da sagen manche, grössere und kleinere, “das wollen wir, aber wie?” und der Stärkste brummt noch dazu: “auch ich will meine Prinzessin haben.” Das wollen wir doch alle.

Und so macht sich der schöne Junge stark, indem er andere an sich bindet, um sich, und sich tragen lässt, dass er ganz gross und gefährlich ausschaut. Derart gefährlich, dass ihn sogar der Drache fürchtet und aus dem Tal flieht.

Und so hat das Tal einen guten neuen Drachen.

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24 Beteiligte Kinder,  darunter:
Thomas, Elfrieda, Annaros, Daniel, Renate, Vreni, Hans-Jürg, Peter, Roman, Rico, Martin, Christa, Barbara, Siglinda, Susi, Alice, Jaqueline – diese Kinder haben auch kleine Kommentare geschrieben, Sie finden sie in der Bündner Zeitung vom 12. Januar 1980 (weiter unten, unter Pressestimmen). Weitere ehemalige, beteiligte Kinder können sich bei mir melden   >>> Kontakt

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Beteiligte Helfer/innen:
Die Lehrerin Vreni Gredig, der Lehrer Urs Giger, die Handarbeitslehrerin, der Abwart, einige Eltern.

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Fotos: Forti Anhorn

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Pressestimmen:

>>>  Der Prinz und der Drache  Bündner Zeitung, Samstag-Magazin vom 12. Januar 1980    mit weiteren Bildern
>>>  Von der Lage des Schultheaters in Romanischbünden    MIMOS Nr. 2 1980

 

 

 

 

Hilliger/Gianotti, DER WEG ZUR HÖHE

1977     S / DE / de / UA
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Hilliger/Gianotti, Eigenproduktion: DER WEG ZUR HÖHE
Klibühni Chur, Robert Indermaur

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Dorothea Hilliger und Gian Gianotti: Der Weg zur Höhe
Reportage über die Notwendigkeit der Gruppenbildung für den politischen Kampf, gestützt auf Leben und Werk der Adelheid Popp, Arbeiterin und führende Kraft der Sozialdemokratischen Bewegung Oesterreichs

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Theater: Klibühni Schnidrzumft Chur, an der Kirchgasse 14

Premiere: 16. Juni 1977, Uraufführung

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Raum und Inszenierung: Gian Gianotti
Dramaturgie: Dorothea Hilliger
Regieassistenz: Thomas Dalbert
Kostüme: Agnes Senn

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Rechte bei den Autoren

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Besetzung:

Schauspielerin: Marlies Fischer
Schauspieler: Yves Raeber

Mädchen 8: Tamara / Priska
Mädchen 10: Corina
Mädchen 12: Ruth

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Pressestimmen:

“Der Weg zur Höhe” – Uraufführung
Nach fast 30 Jahren wird Chur am nächsten Donnerstag, 6. Juni, wieder eine Uraufführung erleben, wenn in der “Klibühni Schnidrzumft” Gian Gianottis und Dorothea Hilligers Stück “Der Weg zu Höhe – Reportage über die Notwendigkeit der Gruppenbildung für den politischen Kampf, gestützt auf Leben und Werk der Adelheid Popp, Arbeiterin und führende Kraft der Sozialdemokratischen Bewegung Oesterreichs” zur Aufführung gelangt. Die “Bündner Zeitung” sprach mit dem Autor und Regisseur Gian Gianotti. (ke, Bündner Zeitung, 10 Juni 1977)   
>>> Der Weg zur Höhe, BZ 10.6.77       1 Seite pdf

 

Szenisch untermalter Schulungskurs
Nach vielen Jahren hat Chur und der Kanton Graubünden am vergangenen Donnerstag wieder eine Uraufführung erlebt, nicht im Stadttheater, sondern in unserer “zweiten Bühne”, der “Klibühni Schnidrzumft”. Das Stück, “Der Weg zu Höhe”, ist nicht nur der bedeutendste Beitrag im diesjährigen Klibühni-Programm, sondern wohl auch die bislang gewichtigste Produktion dieses Kleintheaters überhaupt. Hocherfreulich zu wissen, dass es in Chur nun auch ein Theater gibt, das ohne Rücksicht auf Subventionen und den Geschmack des Durchschnittspublikums, ohne Abhängigkeit von einfluss- oder sonst reichen Leuten ein abendfüllendes Stück eigener Wahl in Auftrag geben und selbst produzieren kann. In dieser Hinsicht ist die Premiere vom letzten Donnerstag ein Meilenstein auch in der Churer Theatergeschichte … Programmatisch äussert es sich in der Absichtserklärung der beiden Autoren Gian Gianotti und Dorothea Hilliger, sie wollten “szenisch nur das darstellen, was mit Worten schwer sagbar ist; mit Worten hingegen all das sagen, was szenisch schwer darstellbar ist” … (ke, Bündner Zeitung, 20. Juni 1977)   
>>> Der Weg zur Höhe, BZ, 20.6.77      2 Seiten pdf

 

 

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Das Programmheft
>>> Der Weg zur Höhe, Programmheft     16 Seiten pdf

 

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Muschg, VERKAUFT

1975     S / de

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Adolf Muschg, VERKAUFT

Klibühni Schnidrzumft Chur
Premiere: 28. Mai 1975

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Ein Monolog.
K (Käuferin): Angelica Biert

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Inszenierung und Raum: Gian Gianotti

Kostüm: Noelle Brenk, Ursula Danuser
Fotos: Forti Anhorn

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Hilfeleistungen: Mitglieder der Klibühni Schnidrzumft
Rechte: Verlag R. Stauffacher, Zürich

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Aus der Einleitung zu VERKAUFT von Adolf Muschg:

Ich denke mir, man müsste das Stück leise spielen (leise soll nicht heissen: mit erhobenem Zeigfinger), den Wortlauft der Mundart wirken lassen, ohne der Sprache Prätentionen zu geben. Wie es die Redeweise ohne Charge sein soll, so stelle ich mir auch ihre (K’s) Erscheinung auf der Bühne nach keiner Seite besonders typisiert vor.

Sie ist eine Frau mittleren Alters (mit zwei erwachsenen Töchtern), Hausfrau, die vielleicht ab und zu Bügel- und Wascharbeit verrichtet, daher das Geld für den Teppich, ihre Lebensinteressen sind auf die natürlichste Weise geschrumpft, die Schäbigkeit ihrer Verhältnisse (sauber werden sie ja sein) mehr durch Unaufmerksamkeit als durch wirkliche Armut bedingt. Freilich, “etwas” hat ihr immer gefehlt – jetzt denkt sie, es sei der Teppich. Wenn man seine Masse betrachtet, muss das Manko beträchtlich sein.

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Pressestimmen:

Regie führen … ein Gespräch
Chris Hassler: Herr Gianotti, Sie können mit dem Stück von Adolf Muschg bereits das zweite Spiel nach Ihrer Regie über die Bühne der Schnidrzumft gehen lassen. Sie haben auch das Bühnenbild geschaffen. Frage eines Laien: Regie führen, was ist das? welche Voraussetzungen müssen vorhanden sein?    >>>  C.H.   Bündner Zeitung, 23.5.1975

 

Play – Muschg in der “Schnidrzumft”
… Der junge Gian Gianotti, laut “BZ”-Interview Hospitant bzw. Assistent bei Peter Stein und Giorgio Strehler, hat es nun partout anders haben wollen … Aus dem Monodrama mit imaginärem Gegenüber wird nun aber eine Art “innerer Monolog”. Die Frau “unterhält” sich nicht mehr mit dem Fräulein im Teppichladen, konversiert überhaupt nicht mehr, sie wacht sozusagen erst auf aus ihrer häuslichen Isolation und Abhängigkeit … Wenn wir es schön sagen wollen: Muschg ist nicht Beckett. Eben – warum einfach, wenn es kompliziert auch geht?     >>>  P.A.  Bündner Zeitung 7.6.1975

Ein Monolog von Adolf Muschg
Nachdem Gian Gianotti bereits im letzte Sommer mit “Szenen für sechs Schauspieler” in Chur auf beachtliches Interesse gestossen ist, war man äusserst gespannt auf “Verkauft”, das in der gezeigten Inszenierung experimentellen Charakter aufweist … Angelika Biert war Schauspielerin, Darstellerin und zugleich Kommentatorin, die sich an die Zuschauer wendet.    >>>  mdm,   Bündner Tagblatt, 12.6.1975

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Das Programmheft
>>>   VERKAUFT     pdf,  14 Seiten – mit weiteren Fotos aus den Proben

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